Niederländische Wissenschaftsblogs

Im ViFa Benelux-Blog bloggen wir in der Regel mehrmals pro Woche zu fachwissenschaftlichen Themen, die die Niederlandistik, Niederlande-, Belgien- und Luxemburgforschung betreffen. Auch in vielen anderen Bereichen erfolgt die Wissenschaftskommunikation heutzutage zum Teil über Weblogs.

In seinem Blog Mainzer Beobachter hat Jona Lendering damit begonnen, niederländische Wissenschaftsblogs zu inventarisieren. Der Autor ruft seine Leser*innen ausdrücklich dazu auf, die dort angebotene Liste durch ihre Kommentare zu ergänzen. Auf diese Weise ist bereits eine schöne Anzahl wissenschaftlicher Blogs zusammengekommen.

Hier geht es zum Blogpost Wetenschapsblogs.

Wer wissen möchte, warum Lenderings Blog den Titel „Mainzer Beobachter“ trägt, findet dazu hier eine nähere Erläuterung.

 

Bildnachweis: Public Domain, CC0, via PIXNIO

Open Access: Plotlines of Victimhood. The Holocaust in German and Dutch history textbooks, 1960-2010

Unter dem Titel Plotlines of Victimhood. The Holocaust in German and Dutch history textbooks, 1960-2010 hat Marc van Berkel seine Dissertation an der Erasmus Universiteit Rotterdam aus dem Jahr 2017 als Open-Access-Ausgabe veröffentlicht. Hierin fragt er, inwiefern sich die narrativen Darstellungen in den Erzählsträngen über Opfer des Holocaust in deutschen und niederländischen Schulbüchern zwischen 1960 und 2010 verändert haben.

Zitat aus dem Klappentext:

„Before the 1960s, most history textbooks in Western Europe hardly contained any information about the ‘Holocaust’. This was partly because contemporary history still was a rudimentary part of the history curriculum. In addition, many teachers and textbook authors did not seem to be willing to discuss the persecutions of the Jews in class. Other (military) aspects of the Second World War gained more attention. Anno 2017, the situation has changed completely: the Holocaust has become one of the most important historical themes in the national curricula of many (western) countries. In 2010 (the last year of my research period), National Socialism and the Holocaust have become mandatory parts of the secondary education curricula in Germany and the Netherlands. In this dissertation I have studied fifty years of narrating the Holocaust in history textbooks for upper secondary education, published between 1960 and 2010, in North Rhine-Westphalia (one of the federal states of Germany) and the Netherlands. Although the number of Holocaust studies has increased sharply since the 1990s, comparative research into the Holocaust in education and textbooks is scarce.“

Hier geht es zur Open-Access-Ausgabe Plotlines of Victimhood. The Holocaust in German and Dutch history textbooks, 1960-2010.

Hier geht’s zur Rezension des Titels für H-Soz-Kult von Christina Isabel Brüning.

Hier können Sie den Radiobeitrag Is het holocaustonderwijs nog van het juiste niveau? mit Marc van Berkel, Karen Polak (Anne Frank Stichting) und Dennis Koolmoes (Geschichtslehrer) aus der Sendereihe „Dit is de Dag“ auf NPO Radio 1 anhören.

Neu im Web: Surinamische Sklavenregister

Der 1. Juli ist in Surinam und in den Niederlanden alljährlich der Gedenktag für die Abschaffung der Sklaverei in Surinam im Jahr 1863. Die Surinamer feiern an diesem Tag „Ketikoti“, was auf Sranantongo soviel bedeutet wie „das Fest der gebrochenen Ketten“. Pünktlich zu diesem Termin wurde jetzt mit der Datenbank Suriname: Slavenregisters eine wichtige Online-Quelle zur Geschichte der Sklaverei freigeschaltet.

In den surinamischen Sklavenregistern sind die Daten von schätzungsweise achtzigtausend Personen nachgewiesen, die dort zwischen 1830 und 1863 als Sklaven lebten. Die bislang nur sehr eingeschränkt zugänglichen Verzeichnisse gehören zum Bestand des Surinamischen Nationalarchivs und wurden nun im Rahmen des Crowdfunding-Projektes „Maak de Surinaamse slavenregisters openbaar“ digitalisiert und erschlossen. Für die Digitalisierung der Register sorgte das Niederländische Nationalarchiv.

Mehr Informationen …

Direkt zur Datenbank Suriname: Slavenregisters auf den Seiten des Niederländischen Nationalarchivs und auf den Seiten des Surinamischen Nationalarchivs.

 

Detail aus dem Sklavenregister

Bildnachweis: Der Index „Suriname: Slavenregisters“ wird von der Stichting Historische Database Suriname unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0 NL licentie bereitgestellt.

Neu im Web: Clio-Guide Belgien-Niederlande-Luxemburg

Wir freuen uns, Ihnen den Clio-Guide Belgien-Niederlande-Luxemburg präsentieren zu können. Diese Gemeinschaftsarbeit von Ilona Riek (FID Benelux, Münster), Markus Wegewitz (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Christine Gundermann (Universität zu Köln), Bernhard Liemann (FID Benelux, Münster) und Esther Helena Arens (Universität zu Köln) bietet Ihnen eine aktuelle Kartierung des Feldes digitaler geschichtswissenschaftlicher Fachinformation über die Beneluxländer.

Die erste Auflage des Clio-Guides wurde intensiv genutzt, hatte jedoch noch Lücken, unter anderem im Bereich der Länder Westeuropas. Der neue Beitrag zu Belgien-Niederlande-Luxemburg in der zweiten erweiterten Auflage füllt eine dieser Lücken und ergänzt die bereits vorliegenden Guides.

Der FID Benelux bedankt sich bei allen Co-Autor*innen sowie dem Herausgebergremium für die hervorragende und inspirierende Zusammenarbeit und wünscht allen Nutzenden des Clio-Guides Belgien-Niederlande-Luxemburg ertragreiche Forschungen.

Hier finden Sie den Clio-Guide Belgien-Niederlande-Luxemburg (HTML-Version).

Hier finden Sie den Clio-Guide Belgien-Niederlande-Luxemburg (PDF-Version).

Zitation: Ilona Riek, Markus Wegewitz, Christine Gundermann, Bernhard Liemann, Esther Helena Arens, Belgien-Niederlande-Luxemburg, in: Clio Guide – Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften, Hrsg. von Laura Busse, Wilfried Enderle, Rüdiger Hohls, Thomas Meyer, Jens Prellwitz, Annette Schuhmann, 2. erw. und aktualisierte Aufl., Berlin 2018 (=Historisches Forum, Bd. 23), S. D11-1 – D.11-47.

 

Bildnachweis: Coverabbildung © Clio-online

Nederlandse letterkunde in der DBNL und als FID-Lizenz

Die Jahrgänge 1 (1996) bis 20 (2015) von Nederlandse Letterkunde, der Peer-Review-Zeitschrift für niederländische Literaturwissenschaft, sind seit diesem Monat kostenfrei über die Digitale Bibliotheek voor de Nederlandse Letteren (DBNL) zugänglich. Hier geht es zur digitalisierten Ausgabe der Zeitschrift in der DBNL.

Gemeinsam mit zurzeit 67 weiteren elektronischen Zeitschriften der Disziplinen Niederlandistik, Afrikaans und Friesisch ist Nederlandse Letterkunde selbstverständlich auch im Verzeichnis elektronischer Zeitschriften zu finden, das wir in der ViFa Benelux anbieten.

Im Rahmen der Lizenzangebote des FID Benelux (FID-Lizenzen) stellen wir Forscher*innen in Deutschland darüber hinaus gerne auch die kostenpflichtige Verlagsausgabe von Nederlandse Letterkunde einschließlich der aktuellen Jahrgänge zur Verfügung. Für die Nutzung der Angebote ist eine persönliche Registrierung als Einzelnutzer*in erforderlich. Das Angebot ist für Endnutzer*innen kostenfrei. Nach der erfolgreichen Registrierung können Sie im Menüpunkt „Produkte“ momentan auf insgesamt sechs E-Zeitschriften zugreifen.

Weitere Details zu den lizenzierten Produkten des FID Benelux sind unserem Blogpost „FID-Lizenzen freigeschaltet“ vom 16.01.2017 zu entnehmen.

Bildnachweis: FID Benelux

Neu im Web: Vortrag Joep Leerssen – De Nederlandse canon langs de digitale meetlat

Der niederländische Literaturwissenschaftler und Historiker Joep Leerssen hat während seines Fellowships an der Koninklijke Bibliotheek (KB) in Den Haag am 16. Januar 2018 einen Vortrag zur nationalen Kanonbildung gehalten.

Seit wenigen Tagen ist der Vortrag mit dem Titel De Nederlandse canon langs de digitale meetlat online auf den Seiten der KB verfügbar. Sie können sich sowohl den 53-minütigen Vortrag in voller Länge als auch eine Zusammenfassung in zweieinhalb Minuten anschauen.

Joep Leerssen (2007)

Bildnachweis: By Friend of Joep Leerssen [Public domain], via Wikimedia Commons

Onlinequellen zum offiziellen Besuch von Bundespräsident Steinmeier in den Niederlanden

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt sich am 15. und 16. Mai 2018 zu einem offiziellen Besuch im Königreich der Niederlande auf. Wir haben für Sie eine Auswahl an Onlinequellen vorbereitet:

Das Catshuis, seit 1963 Dienstwohnung des niederländischen Ministerpräsidenten und Empfangszentrum der Regierung in Den Haag

Bildnachweis: Public domain via Wikimedia Commons

Bücher aus dem Besitz des Hauses Oranien in der Staatsbibliothek zu Berlin

In der aktuellen Ausgabe von Bibliotheksmagazin. Mitteilungen aus den Staatsbibliotheken in Berlin und München stellt Dr. Kathrin Böhme 14 kostbare Ganzlederbände aus dem Privatbesitz von Wilhelm I. von Oranien (15331584) vor, die offenbar über seine Enkelin Luise Henriette den Weg nach Berlin fanden. Luise Henriette war die Gattin des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, besser bekannt unter seinem Beinamen „der Große Kurfürst“.

Hier geht es zu dem Artikel „Familienbande und Familienbände“ (PDF-Datei).

 

Wilhelm I von Oranien (1533–1584)

Bildnachweis: Adriaen Thomasz Key [Public domain], via Wikimedia Commons

Neu im Web: Lubberiaans Lexicon

Aus Anlass des Todes des ehemaligen niederländischen Regierungschefs Ruud Lubbers hat das Instituut voor de Nederlandse Taal (INL) kürzlich ein neues Wörterbuch zu seinen Gelegenheitswörterbüchern hinzugefügt: das Lubberiaans Lexicon.

Für das Verzeichnis wurden besondere Ausdrücke gesammelt, die Lubbers selbst gebrauchte oder die mit ihm im Zusammenhang stehen.

Hier geht es zum Lubberiaans Lexicon.

Ruud Lubbers 1989

Bildnachweis: Public Domain via Nationaal Archief

Open Access: Eine zersplitterte Landschaft – Een versplinterd landschap, Sammelband zu niederländischen politischen Parteien

Es kommt nicht allzu häufig vor, dass nahezu zeitgleich mit einem wissenschaftlichen Werk auch dessen Übersetzung erscheint. Bei der von Friso Wielenga, Carla van Baalen und Markus Wilp herausgegebenen Aufsatzsammlung Een versplinterd landschap. Bijdragen over geschiedenis en actualiteit van Nederlandse politieke partijen (Amsterdam: AUP. 2018. ISBN: 9789462988484) bzw. Eine zersplitterte Landschaft. Beiträge zur Geschichte und Gegenwart niederländischer politischer Parteien (Amsterdam: AUP. 2018. ISBN: 9789462988491) ist dies jedoch der Fall.

Doch damit nicht genug: Beide Ausgaben wurden mit einer CC-BY-NC-ND-Lizenz versehen und sind inzwischen, nur kurze Zeit nach ihrem Erscheinen im Druck, auch Open Access verfügbar.

Zitat aus dem Klappentext:

„Die politische Landschaft der Niederlande wurde viele Jahre lang von drei Strömungen — den Christdemokraten, den Sozialdemokraten und den Liberalen — dominiert. Die Lage veränderte sich ab Mitte der 1960er Jahre: An die Stelle der vorherigen Stabilität trat eine immer größere Unberechenbarkeit. Auch nahm die politische Zersplitterung zu und seit 2002 verzeichneten populistische Gruppierungen wiederholt Erfolge.

Die raschen Veränderungen im Parteienspektrum sorgen bei oberflächlicher Betrachtung für eine Überbewertung der Unterschiede zwischen ‚damals‘ und ‚heute‘: Der aktuellen Instabilität steht die erstarrte Unbeweglichkeit der Vergangenheit gegenüber. Ein solches Bild ist jedoch eine Vereinfachung, denn auch in früheren Jahren konnten die politischen Spannungen eskalieren, und immer wieder scheiterten Kabinette vorzeitig. Neben allen Veränderungen sind somit auch Kontinuitäten und langfristig wirksame Traditionslinien in der niederländischen Politik zu beobachten.

Der Sammelband Eine zersplitterte Landschaft geht auf diese Kontinuitäten und Veränderungen ein, indem er all jene Parteien betrachtet, die im Jahr 2017 in die Zweite Kammer des niederländischen Parlaments gewählt worden sind. Die älteste von ihnen existiert bereits seit beinahe 100 Jahren (SGP), die jüngsten Parteien (DENK und FvD) sind erst kurz vor der Wahl gegründet worden. Fast alle Beiträge sind von Vertretern der wissenschaftlichen Büros der Parteien verfasst worden, wodurch ein einzigartiger Blickwinkel entstanden ist: wissenschaftliche Distanz kombiniert mit einer Betrachtung von ‚innen heraus‘.“

Hier geht es zu Eine zersplitterte Landschaft und zu Een versplinterd landschap.

 

 

Bildnachweis: Ilona Riek/FID Benelux

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